Pressemitteilung Mai 2025

Landespressekonferenz wählte neuen Preisträger – Kritik an Anfrage von CDU-Abgeordneten

Richter Dr. Sebastian Abel erhält Medienpreis „Goldene Ente“.

Der promovierte Jurist und Richter am Landgericht in Saarbrücken, Sebastian Abel (41), erhält in diesem Jahr den Medienpreis «Goldene Ente». Die Landespressekonferenz Saar(LPK) würdigt damit seine außergewöhnliche Unterstützung und den offenen Umgang mit Journalisten – sowohl was die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Gerichtsreporter vor Ort als auch die inhaltliche Gestaltung der Zusammenarbeit angehe.

Als stellvertretender Leiter der neuen Gemeinamen Pressestelle am Oberlandesgericht engagiere er sich dafür, Journalisten umfassend und zeitnah über Prozesse und ihre Hintergründe zu informieren, heißt es in der Begründung. Dabei versuche er jedoch nicht, einen wie auch immer gearteten Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung zunehmen. Auf der anderen Seite gebe er auch keine Informationen preis, die über einen rechtlich zulässigen Rahmen hinausgehen. „Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zu einer transparenten Justiz und zugleich zu einer verständlichen Berichterstattung“, so die Einschätzung der Journalisten.

Mit Abel würdigt die Landespressekonferenz, wie ein konsequentes Bemühen und Verständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse die Arbeitsbedingungen von Journalisten im Land substanziell verbessern kann.

Der gebürtige Saarländer Sebastian Abel war ab 2014 als Richter in Berlin tätig – unteranderem als Jugendrichter und stellvertretender Pressesprecher der Berliner Strafgerichte – bevor er 2021 zurück ins Saarland kam.

Mit dem undotierten Ehrenpreis «Goldene Ente» zeichnet die LPK Saar seit 1973 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihren offenen Umgang mit der Presse aus. Zuletzt ging die inzwischen alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung an den Virologen Jürgen Rissland und den Präsidenten des Verfassungsgerichtshofs, Professor Roland Rixecker. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter anderem herausgehobene Politikerinnen und Politiker (Ministerpräsidentinnen und –präsidenten sowie Bundesminister aus dem Saarland), aber auch Kulturschaffende sowie herausragende Persönlichkeiten aus dem benachbarten Frankreich und Luxemburg.

Satzungsänderung und Neuwahlen.

Neben der Wahl eines neuen Preisträgers stand auch eine Satzungsänderung auf dem Programm der Jahreshauptversammlung: Künftig können auch Nachwuchsjournalisten für die Dauer ihres Volontariats Mitglied der LPK sein und an Hintergrundgesprächen und exklusiven Veranstaltungen der Vereinigung teilnehmen. Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen wurden Oliver Hilt (Magazin FORUM) als Vorsitzender sowie Janek Böffel (Saarbrücker Zeitung), Susanne Freitag-Carteron (ZDF),Michael Kipp (Saarbrücker Zeitung) und Florian Mayer (SR) in ihren Ämtern bestätigt. Für Katja Sponholz (dpa), die nicht mehr kandidierte, wurde Denise Friemann (SR) gewählt.

Die LPK hat aktuell 85 Mitglieder. Sie ist eine unabhängige Arbeitsgemeinschaft landespolitischer Journalistinnen und Journalisten und vertritt deren Interessen gegenüber politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen.

CDU-Anfrage: LPK verweist auf Grundgesetz

Mit Protest reagierten die Mitglieder auf eine Große Anfrage der CDU im Landtag. Fünf Parlamentarier – darunter der parlamentarische Geschäftsführer Raphael Schäfer -möchten von der SPD-Landesregierung wissen, ob sich Minister, Staatssekretäre, Pressesprecher etc. außerhalb der Landespressekonferenz mit Medienvertretern getroffen haben. Dazu forderten sie eine chronologische Aufführung für die Jahre 2023 und 2024, bei der auch die Namen der Teilnehmer und Gesprächsinhalte genannt werden sollen.

Einhellig begrüßten die LPK-Mitglieder bei der Sitzung eine Stellungnahme, in der der LPK-Vorstand das Anliegen der CDU mit Blick auf Pressefreiheit und Zeugnisverweigerungsrecht deutlich zurück weist. „Die detaillierte Offenlegung von Gesprächsinhalten zwischen Regierungsvertretern und Journalisten würde das Vertrauensverhältnis zwischen Medien und ihren Informationsquellen erheblich gefährden“, heißt es in dem Schreiben, das inzwischen auch an die CDU-Landespolitiker und die Landesregierung ging. Dieses Vertrauensverhältnis sei jedoch „für die Erfüllung des im Grundgesetz verankerten Auftrags der Presse unerlässlich“.

Pressemitteilung

05. Mai 2023

„Goldene Ente“ für Jürgen Rissland

Der saarländische Virologe Jürgen Rissland erhält in diesem Jahr den Medienpreis «Goldene Ente». Die Landespressekonferenz Saar (LPK) würdigt damit seine außergewöhnliche Kooperationsbereitschaft mit den Medien in Corona-Zeiten. „Dr. Rissland war für die Journalisten in allen Phasen der Pandemie jederzeit ansprechbar und bereit, sein Expertenwissen mit der Öffentlichkeit zu teilen – ohne dabei zu versuchen, Einfluss auf die redaktionelle Arbeit zu nehmen und, anders als manch anderer Experte, ohne eine bestimmte pandemiepolitische Agenda zu verfolgen“, heißt es in der Begründung. Dieses besondere Engagement zusätzlich zu seiner ohnehin starken Belastung als Leitender Oberarzt der Virologie am Universitätsklinikum des Saarlandes sei in jeder Hinsicht bemerkenswert gewesen.

Mit dem undotierten Ehrenpreis «Goldenen Ente» zeichnet die LPK Saar seit 1973 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihren offenen Umgang mit der Presse aus. Das Kriterium eines offenen Umgangs mit den Medien, wobei sich beide Seiten ihrer jeweils unterschiedlichen Rolle bewusst sind, sei bei ihm überzeugend erfüllt.

Die „Goldene Ente“ wird alle zwei Jahre verliehen. Zuletzt war der Präsident des Verfassungsgerichtshofs des Saarlandes, Professor Roland Rixecker, ausgezeichnet worden. Zu den bisherigen Preisträgern gehörten unter anderem herausgehobene Politikerinnen und Politiker (Ministerpräsidentinnen und –präsidenten sowie Bundesminister aus dem Saarland), aber auch Kulturschaffende wie der Pianist Robert Leonardy sowie herausragende Persönlichkeiten aus dem benachbarten Frankreich und Luxemburg.

Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen wurden Oliver Hilt (Magazin FORUM) als Vorsitzender sowie Janek Böffel (Saarländischer Rundfunk), Michael Kipp (Saarbrücker Zeitung), Katja Sponholz (dpa) und Lothar Warscheid (Freier Wirtschaftsjournalist) in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurde Susanne Freitag-Carteron (ZDF). Sie folgt auf Diana Kühner-Mert (SR), die wegen beruflicher Veränderungen nicht mehr kandidierte. Die LPK hat aktuell 85 Mitglieder. Sie ist eine unabhängige Arbeitsgemeinschaft landespolitischer Journalistinnen und Journalisten und vertritt deren Interessen gegenüber politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen.